Erster Nationaler Veteranentag: Exklusiv-Interview mit Diana Herbstreuth
Diana Herbstreuth ist Berufssoldatin. Seit 2025 sitzt sie für die CDU im Deutschen Bundestag. Sie hat sich den Veteranentag lang gewünscht. Warum, das erklärt sie im Interview.
Am 15. Juni findet erstmals der Nationale Veteranentag statt – ein besonderer Tag, an dem aktive und ehemalige Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr offiziell geehrt werden. Warum ist ein solcher Gedenktag wichtig? Drei CDU-Politiker geben Einblick in das Herzensanliegen der Union.
Veteranentag ist Herzensprojekt der Union
Im ersten Teil der dreiteiligen Artikelreihe sprechen wir mit dem CDU-Politiker und Wehrbeauftragten Henning Otte über die Herausforderungen für die Bundeswehr. Dieser Teil ist hier nachzulesen. Im zweiten Teil geht es darum, wie in der Bundeswehr selbst der Veteranentag gesehen wird und was es braucht, damit die Bundeswehr stärker in der Gesellschaft verankert wird. Dazu gehört auch, dass Soldatinnen und Soldaten Teil der Politik sind.
Von der Berufssoldatin zur Bundestagsabgeordneten
In den aktuellen Bundestag wurden drei Berufssoldaten gewählt. Eine davon ist die CDU-Politikerin Diana Herbstreuth. Die Thüringerin war eine der ersten Frauen, die überhaupt zur Bundeswehr kam. Denn Frauen können sich erst seit 2001 uneingeschränkt für alle Laufbahnen der Bundeswehr bewerben. Diana Herbstreuth war im In- und Ausland für die Bundeswehr eingesetzt und erhielt zwei Einsatzmedaillen für ihre Einsätze. Heute ist sie Oberstleutnant bei der Bundeswehr, ihr Dienstverhältnis ruht derzeit aufgrund ihres Mandats. Auf politischer Ebene macht sie sich nun für die Belange der Bundeswehr stark.
Darum brauchen wir den Veteranentag: Oberstleutnant a. D., CDU-Bundestagsabgeordnete und Veteranin Diana Herbstreuth erklärt, warum unsere Gesellschaft den Einsatz unserer Soldatinnen und Soldaten sichtbar würdigen muss.
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Mehr InformationenDiana Herbstreuth im Interview
Die Redaktion der CDU Deutschlands spricht mit Diana Herbstreuth über die aktuellen Herausforderungen der Bundeswehr.
1. Sie sind Berufssoldatin und bilden nun die Brücke zwischen Bundeswehr und Politik. Wie wird in der Bundeswehr selbst der Nationale Veteranentag gesehen?
Die Einführung des Nationalen Veteranentags ist ein längst überfälliger Schritt. Wir wünschen uns schon lange mehr Sichtbarkeit und Würdigung der Veteraninnen und Veteranen, die für die Interessen und den Schutz unseres Landes einstehen oder eingestanden sind, in der Heimat als auch im Ausland. Der Veteranentag bietet dafür die perfekte Plattform, denn er wird bundesweit gefeiert. Über diese neue Reichweite freuen uns sehr.
2. Was braucht es aus Ihrer Sicht, damit die Bundeswehr stärker in der Gesellschaft verankert wird? Und welche Erwartungen hat die Truppe an die Politik und Gesellschaft?
Die Bundeswehr wünscht sich mehr Präsenz im gesellschaftlichen Diskurs und Interesse für ihre vielfältigen Aufgaben. Der Gedenktag gibt den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich zu informieren und mit Veteraninnen und Veteranen ins Gespräch zu kommen. Wir brauchen mehr solcher Anlässe und Orte der Begegnung. Dafür bedarf es aber Offenheit und Neugier seitens der Gesellschaft. Von der Politik wünscht sich die Bundeswehr, dass gezielt Maßnahmen getroffen werden, die ein Umfeld schaffen, in dem sie als unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft und ihrer Sicherheit anerkannt wird. Ganz konkret kann die Politik beispielsweise in der Förderung von Rekrutierung und Personalgewinnung, der Stärkung der Bundeswehr als Arbeitgeber und in der Aufklärung und Kommunikation wichtige Impulse geben.
3. Sie gehörten zu den ersten Frauen in der Bundeswehr. Warum ist es wichtig, dass mehr Frauen dienen – und was muss sich ändern, damit sie sich für diesen Weg entscheiden?
Eine moderne Demokratie wie Deutschland sollte auch in ihren Streitkräften Geschlechtergerechtigkeit leben und sichtbar machen. Derzeit dienen nur rund 13 Prozent Frauen in der Bundeswehr. Der Anteil in Führungspositionen ist noch einmal deutlich geringer. Der kürzlich vorgestellte Bericht der ehemaligen Wehrbeauftragten benennt strukturelle Barrieren und fehlende Entwicklungsperspektiven als Gründe für die mangelnde Repräsentation. Zudem sehe ich ein Problem in der Kommunikation. Die Bundeswehr ist ein attraktiver Arbeitgeber, denn sie bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel eine gerechte Bezahlung oder abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten. Das müssen wir unbedingt besser vermitteln – auch um mehr Frauen für die Truppe zu gewinnen.
Wir danken Diana Herbstreuth für das Interview! Verfolgen Sie die Arbeit der CDU-Politikerin auf Instagram.