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Der 36. Parteitag der CDU Deutschlands
Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
Der 36. Parteitag der CDU Deutschlands
Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Geschichte der CDU

Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net) Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Gründungsphase

Die Gründung der CDU im Sommer 1945 war mehr als nur die Entstehung einer neuen Partei. Tatsächlich wurde dadurch die Jahrhunderte alte konfessionelle Spaltung Deutschlands überwunden: Katholiken gegen Protestanten. Diese konfessionelle Spaltung war immer auch eine politische und gesellschaftliche Trennlinie in der deutschen Geschichte. Zuletzt in der Weimarer Republik und zuvor im Kaiserreich. Dort standen sich die katholische Zentrumspartei und protestantisch dominierte Kräfte oft unversöhnlich gegenüber. Dies trug zu politischer Instabilität und Handlungsunfähigkeit des deutschen Parteiensystems bei.  

Der Sammlungsgedanke der Parteigründer kommt im „Berliner Gründungsaufruf” vom 26. Juni 1945 zum Ausdruck: „In der schwersten Katastrophe, die je über ein Land gekommen ist, ruft die Partei Christlich-Demokratische Union Deutschlands aus heißer Liebe zum deutschen Volk die christlichen, demokratischen und sozialen Kräfte zur Sammlung, zur Mitarbeit und zum Aufbau einer neuen Heimat auf.“ 

Die CDU war als Partei auch aus einem anderen Grund ein neuer Faktor: Sie entstand nicht zentral gesteuert „von oben”, sondern aus vielen lokalen und regionalen Initiativen seit dem Sommer 1945. Die Gründung der Bundes-CDU fand erst ein Jahr nach der ersten Bundestagswahl statt: auf dem ersten Bundesparteitag in Goslar im Oktober 1950. 

Konrad Adenauer bei Rede
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath
Konrad Adenauer bei Rede
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath
Denkmal Konrad Adenauer und Charles de Gaulle
Foto: KAS-ACDP/Henning Lüders
Foto: KAS-ACDP/Henning Lüders

Westbindung, Freiheit und Demokratie 

Der erste Bundeskanzler und CDU-Mitbegründer Konrad Adenauer richtete die junge Bundesrepublik ab 1949 außenpolitisch neu nach Westen aus: eine Annäherung vor allem an Frankreich und die USA und gleichzeitig eine Abgrenzung zur Sowjetunion und den von ihr dominierten Staaten in Osteuropa. 

Meilensteine der Westintegration in den Fünfzigerjahren waren die Gründung der Montanunion, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (dem Vorläufer der Europäischen Union), der Beitritt zur NATO und die Gründung der Bundeswehr.

Ludwig Erhard Porträt
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath

Soziale Marktwirtschaft

Entscheidend für den Wohlstand der Bundesrepublik war die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft durch Ludwig Erhard ab 1948. Dieses Konzept war innerhalb der CDU zunächst umstritten, setzte sich jedoch durch. Dank der Sozialen Marktwirtschaft gelang ein einzigartiges Zusammenspiel von wirtschaftlicher Freiheit einerseits und sozialem Ausgleich andererseits. Dies trug außerdem zu einer breiten Akzeptanz für die neue demokratische Staatsform bei. 

Konrad Adenauer bei Rede
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath
Foto: KAS-ACDP/Peter Bouserath

Europäische Einigung

Die erste CDU-geführte Bundesregierung unter Kanzler Adenauer suchte von Anfang an die Aussöhnung mit früheren Kriegsgegnern und eine enge Zusammenarbeit mit den europäischen Nachbarn. Mit der Schaffung der Montanunion und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft wuchsen die Staaten Westeuropas ab denFünfzigerjahren immer mehr zusammen. Dieses Werk zur Einigung Europas wurde auch von allen späteren Bundeskanzlern der CDU mit großem Einsatz vorangetrieben.

Helmut Kohl
Foto: Harald Odehnal/KAS-ACDP
Foto: Harald Odehnal/KAS-ACDP

Der Weg zur Mitgliederpartei

Die Zeit der ersten Opposition nutzte die CDU für innere Reformen. Helmut Kohl wurde 1973 Parteivorsitzender. Unter seiner Führung befreite sich die CDU von verkrusteten Strukturen und entwickelte sich zu einer modernen Mitgliederpartei mit einem professionellen Parteiapparat. 1978 entstand das erste Grundsatzprogramm.

Deutsche Wiedervereinigung Erfurt 1990
Foto: KAS-ACDP/Rainer-Unkel
Foto: KAS-ACDP/Rainer-Unkel

Deutsche Einheit in Frieden und Freiheit

Die CDU hielt auch unter Adenauers Nachfolgern trotz der staatlichen Teilung Deutschlandsstets am Ziel einer deutschen Wiedervereinigung fest – anders als die politische Konkurrenz. 1989 waren es die mutigen Menschen in der damaligen DDR, die mit der Friedlichen Revolutiondas sozialistische Regime bezwangen. Bundeskanzler Helmut Kohl gelang daraufhin mit staatsmännischer Bravour und im Einklang mit den Verbündeten in Ost und West die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten nach 40 Jahren der Teilung.

Angela Merkel und Barack Obama beim Kirchentag 2017
Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
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Aufbruch ins neue Jahrtausend

Im Jahr 2000 übernahm Angela Merkel den CDU-Vorsitz und gab der Partei in einer schwierigen Phase Stabilität und Orientierung. Unter ihr als Bundeskanzlerin erlebte Deutschland einen langanhaltenden Wirtschaftsaufschwung und das Ende der Massenarbeitslosigkeit. Merkel führte das Land sicher durch die Finanzkrise und erwarb sich besondere Verdienste um den Zusammenhalt der Eurozone.

Bundeskanzler Friedrich Merz
Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
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Erneute Regierungsübernahme nach der Bundestagswahl 2025

Seit dem 22. Januar 2022 ist Friedrich Merz Bundesvorsitzender der CDU Deutschlands. Ihm gelang es, die Partei in der Opposition erfolgreich neu auszurichten und zum Sieg bei der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zu führen. Es war die bisher kürzeste Oppositionszeit für die Union. Friedrich Merz ist seit dem 6. Mai 2025 der zehnte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Friedrich Merz und Markus Söder am Wahlabend der CDU zur Bundestagswahl 2025
Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Schwesterparteien CDU und CSU

Die Christlich-Soziale Union (CSU) ist die bayerische Schwesterpartei der CDU. Beide Unionsparteien bilden seit 1949 eine Fraktionsgemeinschaft im Deutschen Bundestag.