1. Eine Welt im Wandel braucht verbindende Werte.
  2. Auf gutem Alten etwas Neues aufbauen.

Notwendige Reformen der Kirche, keine Revolution. Das Wort Jesu sollte wieder allein im Mittelpunkt stehen. Der Mensch sollte wieder Zentrum der Heilslehre sein. Nichts weniger forderte Martin Luther vor mehr als 500 Jahren. Die Freiheit eines Christenmenschen war für Luther Chance, Auftrag und Verpflichtung zugleich. Nicht Vorschriften, festgelegte Abläufe, Texte und Riten könnten dem Menschen das Himmelreich öffnen. Das Denken und Handeln allein bestimmt den Weg zu Gott.

Eine Welt im Wandel braucht verbindende Werte.

Die Ausganglage – zum Teil ähnlich wie heute: Europa befand sich in einem umfassenden Wandel. Moderne Technologien schufen völlig neue Möglichkeiten. Mit dem Buchdruck konnten neue Ideen in kurzer Zeit viele Menschen erreichen. Alte und neue Philosophien mussten sich dem Vergleich stellen. Politik wurde nicht mehr nur verordnet – sie wurde diskutiert.

Martin Luther hat darauf reagiert. Er forderte ein Ende des Ablasshandels, eine Rückbesinnung und eine Reform der Kirche. Der Mensch vor Gott steht im Mittelpunkt – das sollte wieder der christliche Grundgedanke sein. Luthers Ziel in dieser zerrissenen Welt: Der christliche Glaube sollte wieder für einen starken Zusammenhalt sorgen.

Auf gutem Alten etwas Neues aufbauen.

Das gute Alte mit dem guten Neuen verbinden. In diesem Sinne steht die Reformation für klare und feste Regeln im Zusammenleben. Sie steht aber vor allem auch für Mut zur Erneuerung, Verantwortung vor dem eigenen Gewissen und den Wert von Bildung und Freiheit für alle.

Die CDU steht in dieser Tradition: Wir wollen auf festen Grundwerten die Zukunft gemeinsam gestalten. Die Union verbindet Vertrauen und Zuversicht mit Realismus und Demut. Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Politik. Unsere Grundlage ist das christliche Bild vom Menschen – das so viele Religionen in gleicher oder ähnlicher Form teilen.

Wir wollen ein Deutschland, ein Europa und eine Welt, in der Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen friedlich miteinander leben können. Wir wollen zusammen Verantwortung für unsere gemeinsame Zukunft übernehmen.

„Wir dürfen uns mehr zutrauen!“ Das sagte Friedrich Merz in seiner Regierungserklärung Mitte September. Es gehe um Grundsätze, sagte der Bundeskanzler dazu. Deutschland brauche mehr Mut, um Fehler zu korrigieren, neue Erkenntnisse umzusetzen und neue Schritte zu wagen. So wird ein starkes Deutschland in einem selbstbewussten Europa auch künftig für unsere Werte, unsere Überzeugungen und unsere Interessen erfolgreich einstehen können.