Impulse für die Regierungsarbeit
„Die CDU Deutschlands muss Debatten prägen und anstoßen.“ CDU-General Carsten Linnemann stellt die neue Aufgabenlinie seines Konrad-Adenauer-Hauses vor.
- Die CDU-Zentrale wird Denkfabrik der Partei.
- Die Wahlanalyse zur Bundestagswahl soll auch künftige Aufgaben klären.
- Standing Ovations für den neuen Bundeskanzler Friedrich Merz.
„Nach der Wahl ist vor der Wahl.“ Mit einem Zitat des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz leitet dessen Generalsekretär die neue Zielsetzung der CDU-Zentrale ein. „Wir werden unsere Rolle verändern“, sagt Carsten Linnemann vor der Hauptstadtpresse. „Wir müssen noch mehr Vordenker und Impulsgeber werden.“
CDU-Zentrale wird Denkfabrik der Partei
Die CDU-Zentrale soll zu einer „Denkfabrik“ werden. Schon bisher sind viele Ideen im Adenauer-Haus entstanden, macht Linnemann deutlich. Die Aktivrente oder der Gedanke, Überstundenzuschläge steuerfrei zu stellen, nennt er exemplarisch. „Davon braucht es mehr. Die CDU Deutschlands muss Debatten anstoßen und prägen.“
Die Debatte zur Wochenarbeitszeit geht in eine ähnliche Richtung: „Wir müssen Arbeit neu denken.“ Eine Wochenarbeitszeit anstelle von stur festgelegten 8-Stunden-Tagen ist im Interesse vieler Arbeitgeber und Arbeitnehmer, so Linnemann. Er bekräftigt auch: „Wir wollen sie nicht ausweiten.“ Sie soll nur anders verteilt werden können. „Diese Flexibilität brauchen Betriebe, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ich bin entspannt: Das wird kommen.“
Wahlanalyse zur Wahlvorbereitung
„Wir bereiten uns auch auf die kommenden Kommunal- und Landtagswahlen vor“, so Linnemann. Derzeit laufe eine intensive Wahlanalyse, bei der der Bundestagswahlkampf aufgearbeitet wird. Externe Analysten führen qualitative Interviews für eine ehrliche Wahlanalyse. Im Frühherbst sollen die Analyse und Schlussfolgerungen vorliegen. Auf dieser Basis wird die CDU dann auch an die kommenden Landtagswahlen herangehen.
Mit den Erkenntnissen kann dann auch auf die Strukturen der Partei eingewirkt werden. Denn für lebendige Parteiarbeit wird auch die Partei insgesamt neu aufgestellt werden. Es gibt Orte, teilweise ganze Regionen ohne CDU-Abgeordnete in Landtagen oder im Bundestag, macht Linnemann deutlich. „Wir werden Konzepte entwickeln, damit die Partei vor Ort insgesamt präsenter wird“, verspricht er. „Da geht es auch um das Thema Präsenz.“ Denn mit einer starken CDU vor Ort wird die CDU auch für neue Mitglieder noch interessanter.
Standing Ovations für Friedrich Merz
„Der Tag stand ganz im Zeichen des neuen Bundeskanzlers“, hatte Linnemann gleich zu Beginn der Pressekonferenz erklärt. Es war die erste Sitzung mit Friedrich Merz als Parteivorsitzendem und Bundeskanzler. Das Adenauer-Haus und der CDU-Vorstand haben Merz einen großen Empfang bereitet. „Wir haben uns richtig gefreut“, lächelte Linnemann. „Es gab sehr viel Lob für den Start dieser Bundesregierung. Die Junge Union hat die Regierungserklärung ausdrücklich gelobt.“
Linnemann gab insgesamt einen sehr positiven Rückblick auf die ersten zwei Wochen. „Seither bekommen wir viel mehr positive Rückmeldungen als negative.“ Friedrich Merz hat es geschafft, die EU wieder zusammenzubringen. „Europa spricht wieder mit einer Stimme. Deutschland hat einen Bundeskanzler, der dieses Land wieder führt.“ Und der Generalsekretär ist sicher, „dass wir auch künftig liefern“.