1. Wir dürfen nicht nur zuschauen
  2. Angst und Faszination gehören dazu
  3. Jeder Einzelne ist gefragt
  4. Unsere Demokratie lebt vom Streitkultur
  5. Gemeinsam die Zukunft meistern

Wir dürfen nicht nur zuschauen

Im Adenauerhaus stand die zentrale Frage im Mittelpunkt des CDU-Ideenforums: Social Media – Chance oder Risiko? Zum Abschluss dieses Ideenforums beleuchtete der CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler Friedrich Merz die großen Herausforderungen der Digitalisierung. Er ordnete die Debatte in einen historischen Rahmen ein:  

Die digitale Revolution begann mit einer „niedlichen Idee“: So nannte der Ingenieur Ray Tomlinson 1971 die erste E-Mail, die er verschickte – an sich selbst. Aus dieser kleinen Nachricht wurde in wenigen Jahrzehnten ein mächtiges Werkzeug, das die Kommunikation grundlegend verändert hat. Merz fasste zusammen: Durch Künstliche Intelligenz (KI) erlebt das digitale Zeitalter „nochmal eine ungeheure und heute noch gar nicht abschätzbare Beschleunigung“. Er stellte die zentrale Frage in den Raum: Wie nutzen wir diese Technologien so, dass sie „zum Nutzen und zum Besten unserer Gesellschaft“ dienen? Die Antwort liegt in der aktiven Gestaltung und in klaren Leitlinien. 

Angst und Faszination gehören dazu

Neue Erfindungen haben schon immer Sorgen und Hoffnungen ausgelöst. Merz zog eine Parallele zur ersten Autofahrt von Bertha Benz im Jahr 1888 und erinnerte daran: Damals sorgten sich die Behörden, die knatternden Wagen könnten Pferde scheu machen. 

Die heutigen Ängste sind andere: Sie drehen sich um Einsamkeit, einen rauen Umgangston oder Sucht in den sozialen Medien. Doch Merz betonte: Angst und Faszination, Bedenken und Begeisterung sind die normalen Begleiter jeder großen Erfindung. Er forderte dazu auf, mit den neuen Möglichkeiten umzugehen, wie wir es in der Geschichte immer getan haben. 

Jeder Einzelne ist gefragt

Ein Kernpunkt christlich-demokratischer Politik ist die Verantwortung. Der Bundeskanzler stellte klar: Wir dürfen die Schuld für Fehlentwicklungen nicht einfach abschieben. 

Die leichteste Antwort wäre der Rückzug ins Private. Aber: „Es wäre nichts leichter als gerade bei Social Media die Schuld für Fehlentwicklungen bei anderen zu suchen.“ Die CDU setzt auf die Stärkung der Eigenverantwortung jedes Nutzers. Der Staat muss zwar Rahmenbedingungen schaffen. Doch der mündige Bürger muss lernen, sich auch im digitalen Raum vernünftig zu verhalten. 

 

CDU Basiskonsultation Social Media, Bundeskanzler Friedrich Merz
Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
CDU Basiskonsultation Social Media, Bundeskanzler Friedrich Merz
Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net) Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Unsere Demokratie lebt vom Streitkultur

Die Debattenkultur im Netz wird oft kritisiert. Neben dieser Kritik sieht Merz in der Vielstimmigkeit jedoch ein lebendiges Zeichen unserer Freiheit: 

„Demokratie ist öffentliche Auseinandersetzung. Wenn wir hören, was diskutiert und gestritten wird, dann hören wir unsere Demokratie.“ Friedrich Merz 

Der demokratische Streit ist nicht immer einfach und „gesittet“.  Doch in seiner „Leidenschaft“ ist der Streit eine entscheidende Voraussetzung für jeden Fortschritt zum Besseren. Merz betonte: Wir müssen andere Meinungen aushalten, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. 

Europas Werte als Richtschnur

Die Künstliche Intelligenz bringt gigantische Herausforderungen mit sich. Diese können nicht von Deutschland allein gelöst werden. Merz betonte, es brauche dazu eine gemeinsame europäische Antwort. 

Er plädierte dafür, dass Europa seine Gestaltungsmacht nutzt und sich auf sein „geistiges Fundament“ besinnt: auf Aufklärung und Reformation. Diese europäischen Werte müssen die Grundlage unserer digitalen Regeln sein. Die wichtigste Leitplanke ist dabei unverhandelbar: 

„Der Satz, der da lautet, die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt auch im digitalen Zeitalter.“ Friedrich Merz 

Dieses Prinzip aus Artikel 1 des Grundgesetzes muss unsere Richtschnur bleiben. Es ist der Maßstab, mit dem wir alle neuen Technologien beurteilen müssen. 

CDU Basiskonsultation, Bundeskanzler Friedrich Merz und Panelteilnehmer
Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
CDU Basiskonsultation, Bundeskanzler Friedrich Merz und Panelteilnehmer
Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)
Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net) Veranstaltung „Social Media - Chance oder Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt?“ der CDU am 12.11.25 in Berlin. / Foto: Tobias Koch (www.tobiaskoch.net)

Gemeinsam die Zukunft meistern

Die junge Generation ist im digitalen Zeitalter groß geworden. Die CDU lädt diese jungen Menschen ein, den digitalen Weg aktiv mitzugestalten. 

„Manches, was im analogen Zeitalter richtig war, kann im digitalen Zeitalter nicht falsch werden.“ Friedrich Merz 

Dem Kanzler geht es darum, Chancen und Risiken verantwortungsvoll abzuwägen und den Prozess zu gestalten. Nur so sichern wir die Meinungsvielfalt, die Vielfalt der Lebenserfahrungen und am Ende die Vielfalt unserer Demokratie. Die aktive Beteiligung ist der erste Schritt.