1. Bundeskanzler Friedrich Merz: „Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden.“
  2. Merz warnt vor neuem Antisemitismus und fordert zu Zusammenhalt auf.
  3. Ausstellung zeigt die Brutalität der Hamas – und ruft zu Versöhnung auf.

Das Massaker am 7. Oktober 2023 war der größte Angriff auf jüdisches Leben seit der Shoah. Islamisten der Terrorgruppe Hamas überfielen Familien im Schlaf. Sie ermordeten rund 1.200 Kinder, Frauen und Männer. Bundeskanzler Friedrich Merz warnt angesichts des Jahrestages vor einer neuen Welle des Antisemitismus in Deutschland. Gleichzeitig macht er deutlich: Er setzt große Hoffnung in den Friedensprozess.

Merz: „Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden.“

Das Grauen der Geiseln und ihrer Familien ist bis heute unvorstellbar, macht der Bundeskanzler deutlich. „Heute vor zwei Jahren hat die Hamas Israel auf barbarische Weise angegriffen.“ Der 7. Oktober habe eine tiefe Wunde gerissen. „Er ist als schwarzer Tag in die Geschichtsbücher des jüdischen Volkes eingegangen.“ Noch immer sind Geiseln in der Hand der Terroristen. Sie werden in dunklen Tunneln gefangen gehalten, ohne Informationen, ohne Licht und mit mangelhafter Ernährung. „Sie erleiden Unvorstellbares, heute seit zwei langen Jahren.“

Im Kanzleramt hatte Merz Angehörige der Geiseln zum Gespräch getroffen. Das Leid ihrer Angehörigen könne man nur erahnen, sagte der Kanzler. „Aber wir teilen ihren Schmerz. Und wir bekräftigen unsere Forderung: Alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden. Wir setzen große Hoffnung in den Friedensprozess.“

Merz warnt vor neuem Antisemitismus und fordert zu Zusammenhalt auf

Der Bundeskanzler warnt angesichts von Demonstrationen gegen Israel vor einem wachsenden Antisemitismus in Deutschland – und auch vor zunehmenden Bedrohungen und Angriffen auf Juden und jüdische Einrichtungen. „Seit dem 7. Oktober 2023 erleben wir in Deutschland eine neue Welle des Antisemitismus. Er zeigt sich in altem und neuem Gewand – in den sozialen Medien, an den Universitäten, auf unseren Straßen; immer lauter, immer unverschämter und immer öfter auch in Form von Gewalt.“

Merz betonte, er richte sich mit einer Bitte an alle in Deutschland: „Gehen Sie heute, gehen sie morgen und übermorgen auf unsere jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu, wo immer es Ihnen möglich ist. Gehen Sie auf die jüdischen Gemeinden zu.“ Alle sollten zeigen, dass sie an der Seite der Jüdinnen und Juden stehen. „Und dass wir gemeinsam alles dafür tun werden, dass Jüdinnen und Juden hier in Deutschland ohne Angst leben können, dass sie mit Zuversicht leben können.“

Ausstellung zeigt die Brutalität der Hamas – und ruft zu Versöhnung auf

In Berlin wurde am Sonntag eine Ausstellung eröffnet, die den Angriff auf das Nova-Festival vor zwei Jahren dokumentiert. Fotos und Videos zeigen die Gräueltaten live und beweisen das Geschehen. Zurückgelassene Schuhe und Zelte, Autowracks und ausgebrannte Dixi-Klos stehen für die Opfer. 3.000 Besucher waren beim Festival. Mehr als 400 wurden brutal ermordet. Hunderte wurden verletzt. 44 junge Frauen und Männer wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. 14 von ihnen sind immer noch dort – ob lebend oder tot weiß außerhalb Gazas niemand.

Die Ausstellung soll mahnen. Sie soll auch deutlich machen, wohin Hass und Gewalt führen. Insofern ist sie ein Appell an Frieden und Versöhnung. Die Mutter einer der Ermordeten sagt zur Eröffnung der Ausstellung in Berlin: „Jeder von uns ist in der Verantwortung eine bessere Zukunft zu ermöglichen, dafür steht diese Ausstellung.“ Man solle nicht ignorieren, was passiert ist, aber positiv in die Zukunft gehen.