Verteidigung & NATO, Bundeswehr
Die Wiederbewaffnung war in der jungen Bundesrepublik umstritten. Doch Konrad Adenauer setzte sie mit Blick auf die Aufrüstung im Osten und den Kalten Krieg in Europa durch.
Mit der Gründung von Bundesrepublik Deutschland im Westen und Deutscher Demokratischer Republik im Osten standen sich zwei unterschiedliche politische Systeme gegenüber. Die innerdeutsche Grenze war gleichzeitig eine Systemgrenze und Konfrontationslinie des Kalten Krieges. Dem Westen mit freien demokratischen Republiken standen im Osten sozialistische Diktatursysteme gegenüber. Letzten Endes ging es um die Fragen: Freiheit oder Sozialismus. Helmut Kohl machte diese Frage zu seinem Wahlkampfslogan 1976.
Für Konrad Adenauer war klar, dass nur ein starker und in sich einiger Westen dem Expansionsdrang der UdSSR nach Europa erfolgreich entgegentreten konnte. Sein Wahlspruch lautete: „Wir wählen die Freiheit.“ Dazu wurde im Westen die Bundeswehr als Pendant zur Kasernierten Volkspolizei der DDR ins Leben gerufen. Diese „Wiederbewaffnung“ lief nicht ohne Debatten und Kritik – insbesondere in den Kirchen, in den Gewerkschaften und der Opposition.
Zur Verteidigung von Freiheit und Demokratie brauchte es starke Verbündete. Im Westen war dazu die NATO ins Leben gerufen worden. Für Konrad Adenauer war der Beitritt zu diesem Verteidigungsbündnis notwendig. Er lehnte Mitte der 1950er Jahre eine Europäische Verteidigungsgemeinschaft als Alternative ab.
Die Bundesrepublik war damit im westlichen Bündnis verankert, erhielt weitgehende eigene Souveränität und wurde zum gleichwertigen Mitglied der westlichen Staatengemeinschaft. „Wir haben das Besatzungsregime nicht mehr. Wir sind wieder ein freies Volk“, sagt Adenauer dazu.




