Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lag die deutsche Wirtschaft am Boden. Es gab vielfache Versorgungsengpässe, auch bei Grundnahrungsmitteln. Viele Häuser und Wohnungen waren unbewohnbar, Wohnraum Mangelware – nicht nur in den Großstädten. Auf den ‚Hungerwinter‘ 1946 folgten Jahre des mühsamen Aufbaus. Mit seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard setzte Konrad Adenauer im Westen das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft als Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell durch.

Mit Erfolg: Nach der Währungsreform gab es erste Angebote in den Geschäften. Die Wirtschaft im Westen zog wieder an – das deutsche Wirtschaftswunder begann. Die Bundesbürger konnten sich nach und nach wieder etwas leisten. Der VW-Käfer wurde zum ‚Traumauto‘ im Nachkriegsdeutschland. Der Traum von den eigenen vier Wänden nahm wieder Gestalt an.

Die Verbindung von sozialer Verantwortung und freier, marktorientierter Wirtschaft legten den Grundstein für ein leistungsfähiges Unternehmertum. Mit dem Erstarken der Unternehmen konnte auch eine neue Sozialpolitik entstehen. Die paritätische Mitbestimmung wurde begründet und 1951 in der Montanindustrie eingeführt. 1952 kam das Lastenausgleichsgesetz. Mit ihm wurden die von Krieg, Flucht oder Vertreibung und Währungsreform besonders Betroffenen entschädigt.

Unter Konrad Adenauer wurde 1955 das Kindergeld ab dem dritten Kind eingeführt. 1957 wurde die bruttobezogene dynamische Rente für Arbeiter und Angestellte eingeführt. Es folgten das gesetzliche Krankengeld für Arbeiter, die Altenhilfe für Landwirte, das Handwerkerversorgungsgesetz und das Bundessozialhilfegesetz. Die sozialen Leistungen der Regierungen unter Konrad Adenauer wirken bis heute.