Besondere Verantwortung
Rund 6 Millionen Jüdinnen und Juden ließen die Nazis ermorden. Die genaue Zahl kennt niemand. Die Verantwortung für die Taten tragen wir alle - und müssen uns ihr stellen. Gerade auch 80 Jahre danach.
Kann Deutschland die Verantwortung für die Gräuel der Nationalsozialisten einfach abgeben? Können wir alle einfach so tun, als hätte es den Holocaust und die Shoah nicht gegeben? Das geht nicht, sagte Konrad Adenauer.
Nach dem Holocaust sah Adenauer die moralische und finanzielle Wiedergutmachung gegenüber dem jüdischen Volk als Verpflichtung aller Deutschen an. Adenauer wusste, dass diese Haltung letztlich nur symbolischen Charakter haben konnte. Dennoch machte er sie zum Wertegrundsatz der neuen Bundesrepublik.
Konrad Adenauer suchte schon 1951 Kontakt mit der Regierung des jungen Staates Israel. Das war angesichts der nur wenige Jahre zurückliegenden Taten der deutschen NS-Diktatur nicht einfach. Doch schon Ende 1952 unterzeichneten der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der israelische Ministerpräsident Moshe Sharett in Luxemburg ein Abkommen über Leistungen der Bundesrepublik zur Wiedergutmachung.
1960 trafen sich die der israelische Premierminister David Ben Gurion und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer in New York. Es war das erste Treffen eines israelischen mit einem deutschen Regierungschef. Adenauer sagte weitere deutsche Unterstützung zum Aufbau des Staates Israel zu. Obwohl sich die beiden Staatsmänner nur zweimal trafen, blieben sie sich freundschaftlich verbunden.
In der CDU gehören seit Konrad Adenauer eine klare Position gegen jede Form des Antisemitismus sowie das Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israels zu den unveränderlichen Grundwerten der Partei. Sie bestimmen auch die Haltung der CDU, Israel auch in schwierigen Zeiten beizustehen. Das beinhaltet auch die Kritik an einzelnen Handlungen der israelischen Regierung – genau so, wie ehrliche Freunde überall auf der Welt miteinander umgehen.




