„Nie wieder Krieg in Europa!“ Das war der Grundgedanke Konrad Adenauers beim Blick auf Deutschlands Nachbarn. Für Adenauer war eine enge wirtschaftliche Verflechtung der Staaten Europas ein geeigneter Weg, um dauerhaft Frieden zu schaffen. Sein Ziel war es, eine europäische Wirtschaftsgemeinschaft aufzubauen, die den gegenseitigen Nutzen betonte und Zusammenarbeit förderte. Durch die Verflechtung über einen intensiven Warenaustausch verlagert sich das Gewicht der Politik auf die Wohlstandsmehrung. Konflikte treten in den Hintergrund. So sollte eine gemeinsame Wirtschaft zu einem stabilen Frieden beitragen.

Konrad Adenauer hatte die Vision eines geeinten Europas. Den Aufbau dieser Union ging er pragmatisch an – Schritt für Schritt. „Was gemacht werden kann, soll gemacht werden“, sagte er dazu, „alles andere kommt später“.

Die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) war für Adenauer ein Schritt auf dem Weg zu einer politischen Union. Belgien, die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande einigten sich auf gemeinsame ‚Entscheidungsorgane‘: Ministerrat, Kommission und Parlament. Dazu kam ein gemeinsamer Europäischer Gerichtshof.

Mit der EWG wurde ein gemeinsamer Markt eingerichtet. Handelsschranken wurde abgebaut. Heute haben wir mit der Europäischen Union den größten Binnenmarkt der Welt. Wir können in der EU frei reisen, überall leben, arbeiten oder studieren. Städtefreundschaften und Schüleraustausche gehören zu unserem Alltag. Die Idee Konrad Adenauers wird heute von Frauen und Männern in 27 Staaten Europas gelebt.