Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jens Spahn hat sich im Interview mit dem Deutschlandfunk für zügige Ergebnisse der Gespräche mit FDP und Grünen ausgesprochen. „Bis Mitte Oktober muss klar sein, wohin die Reise geht.“ Bei Sondierungen und Koalitionsverhandlungen dürfe es keine lange Hängepartie geben, sondern es müsse eine stabile Regierung in Deutschland entstehen. „Wir haben auch eine Verantwortung für Deutschland. Ich bin der festen Überzeugung, eine bürgerlich-ökologisch-liberale Regierung wäre besser als eine Ampel.“ Opposition nur aus Frust könne nicht die Antwort auf das schlechte Wahlergebnis sein.

Verantwortung gerecht werden

Bei den am Sonntag und Dienstag anstehenden Gesprächen mit FDP und Grünen sei es an der Zeit, „über Themen zu reden, nicht über Farben.“ In einer Koalition aus Union, FDP und Grünen sieht Spahn die Chance, lang bestehende gesellschaftliche Konflikte aufzulösen, zum Beispiel beim Thema Migration oder beim Wandel der deutschen Wirtschaft zum klimaneutralen Industrieland. Dabei müsse die Union jedoch mehr sein als das „Bindegewebe zwischen Grünen und FDP.“

Wahlergebnis aufarbeiten

Neben den Gesprächen über eine Regierungsbildung müsse das Wahlergebnis und die Versäumnisse im Wahlkampf „aufgearbeitet werden – da haben wir alle Mitverantwortung.“ Es gehe darum, die CDU für die nächste Wahl 2025 aufzustellen, damit sie nicht wieder 50 Abgeordnete im Bundestag verliere, sondern es dann „100 mehr sind“. Die Union habe „so viele politische profilierte Leute und Talente, wie keine andere Partei.“