„Aus dem Wahlergebnis ergibt sich kein Regierungsauftrag für die Union, aber die Notwendigkeit Gespräche zu führen.“ Drei Tage nach der Bundestagswahl hat Andreas Jung im Interview mit dem Deutschlandfunk das Ergebnis der Bundestagswahl eingeordnet und klar gemacht, worauf es aus seiner Sicht jetzt für die CDU ankommt. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion berichtete, dass es von Grünen und FDP das Signal gibt, auch mit der Union sprechen zu wollen. „Dass wir in so einer Situation nicht die Tür zuschlagen, ist klar.“ Ihm sei wichtig, konstruktive und nach vorne gerichtete Gespräche zu führen. „Demokratische Parteien müssen miteinander reden können – dazu sind wir bereit.“

Schlüsselkonzept Nachhaltigkeit

Bei allen anstehenden Gesprächen – sowohl parteiintern als auch mit Vertretern anderer Parteien – müsse aus Jungs Sicht ein Thema im Mittelpunkt stehen: Nachhaltigkeit. „Wir müssen aus uns selbst heraus klar machen: Wir haben den Entwurf für die Zukunft, für den wir brennen und für den wir glaubwürdig stehen. Und der heißt Nachhaltigkeit in der ganzen Breite.“ Zur Nachhaltigkeit gehörten ökologische Fragen genauso wie wirtschaftliche, soziale und finanzpolitische; Umweltschutz genauso wie Schuldenbremse. Als Mitglied des Zukunftsteams von Armin Laschet und Experte für Klima und Energie hat Andreas Jung selbst zahlreiche Ideen für mehr Nachhaltigkeit entwickelt. Jetzt gehe es darum, konkret zu werden: „Wir müssen ein überzeugendes Konzept für eine ökologische und soziale Marktwirtschaft entwerfen.“

Erneuerung der CDU

Im Interview machte Andreas Jung auch deutlich, dass die CDU sich programmatisch erneuern müsse: „Es ist eine neue Zeit, dafür brauchen wir einen neuen Aufbruch.“ Ihn treibe es um, dass die Union bei den Jung- und Erstwählern nur auf Platz drei hinter FDP und Grünen liege. Die Union habe den Anspruch, die Partei zu sein, „die für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit steht. Das muss unsere Botschaft sein.“ Das wieder stärker herauszustellen, sei der Auftrag, den die CDU jetzt habe – und das sei unabhängig von der Frage Opposition oder Regierung.