Gestern hat die Scholz-Regierung den Menschen in Deutschland endlich reinen Wein eingeschenkt. Auf rund 20 Millionen Gaskunden kommen schon sehr bald Sonderausgaben in Form der „Gasumlage“ zu. Sie müssen in Zukunft für jede Kilowattstunde 2,4 Cent zusätzlich zahlen. Damit sollen die Mehrkosten der Gasimporteure an die Kunden weitergegeben werden. Denn die Gasversorger müssen aktuell im Einkauf höhere Preise für das Gas bezahlen und bleiben sonst auf den Kosten sitzen.

Konkret heißt das: Bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden betragen die Mehrkosten rund 484 Euro im Jahr. Ärgerlich dabei: Es ist immer noch nicht klar, ob auf diese Umlage auch noch 19% Mehrwertsteuer draufgeschlagen werden. Die genaue Höhe der Gasumlage steht also noch gar nicht fest.

Merz: Ampel verspielt Vertrauen – mal wieder

CDU-Chef Friedrich Merz kritisierte die Ampel-Regierung wegen des Umgangs mit der Gasumlage. „In wenigen Tagen müssen nun 20 Millionen Gaskunden per Briefpost über eine Umlage informiert werden. Doch wegen der ungeklärten Frage, ob auf die Gasumlage Mehrwertsteuer gezahlt werden muss, steht die Höhe noch gar nicht fest“, sagte Merz der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das sei „Chaos mit Ansage“. Er ergänzte: „Mit diesem Vorgehen verspielt die Ampel-Regierung jedes Vertrauen.“ Zudem hätte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen „die Mehrwertsteuer-Frage längst klären müssen, er trägt die Mitverantwortung für ein ordnungsgemäßes Verfahren in Brüssel“.

Der Kraftakt, der Stadtwerken und Energieversorgern jetzt innerhalb kürzester Zeit von der selbsternannten Fortschrittskoalition abverlangt werde, „geht ohne Information über die Gesamtbelastung völlig ins Leere“, sagte Merz weiter. Die Unionsfraktion habe die Bundesregierung vor zwei Wochen in einer Sondersitzung des Energieausschusses des Bundestages auf dieses Problem erst aufmerksam gemacht. Seitdem sei offenbar nichts geschehen, um es zu lösen. Zudem seien weitere wichtige Fragen wie der Umgang mit Festverträgen und dem Fernwärme-Bezug weiterhin offen, so Merz.

Czaja: Energiekrise darf nicht zur Jobkrise werden

Klar ist auch: mit der Einführung der Gasumlage werden nicht nur private Haushalte finanziell belastet, auch Unternehmen können durch die zusätzlichen Kosten in Not kommen. Daher warnt CDU-Generalsekretär Mario Czaja: „Aus der Energiekrise darf nicht noch eine Jobkrise werden. Es geht jetzt um eine sichere, bezahlbare und gerechte Energievorsorge – auch für die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Millionen Menschen Arbeit geben und hart dafür arbeiten, dass unser Land gut durch die Krise kommt.“