Mit dem Rücktritt der Verteidigungsministerin steht die Verteidigungspolitik – wieder einmal – vor einem Neuanfang. Der Bundeskanzler ist aufgerufen, mit der neuen Verteidigungsministerin bzw. dem neuen Verteidigungsminister grundsätzliche Aufgaben zur Modernisierung und Vollausstattung der Bundeswehr entschieden anzugehen. Die Scholz-Regierung muss den aktuellen Herausforderungen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aktives Handeln entgegensetzen. Ein weiteres Zögern und Zaudern darf es nicht geben! Die CDU bietet für eine entschlossene und zukunftsgerichtete Verteidigungspolitik eine faire Zusammenarbeit an.

Managerin oder Manager gesucht

Die Bundeswehr braucht jetzt eine echte Managerin oder einen echten Manager, keine Proporzlösung. Verteidigungskompetenz wird niemandem in die Wiege gelegt. Deshalb dürfen ausschließlich Sach- und Fachkompetenz sowie echte Managerqualitäten bei der Auswahl einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers eine Rolle spielen. Zu diesen Kompetenzen zählt auch, den Rückhalt der Soldatinnen und Soldaten sowie das Vertrauen der Gesellschaft und des Deutschen Bundestages zurückzugewinnen. Es geht um nicht weniger, als darum, das schwierige und anspruchsvolle Bundesministerium der Verteidigung in diesen Krisenzeiten leiten zu können.

Die Versprechen der Zeitenwende auch erfüllen!

2014 begann die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit der Trendwende bei der Bundeswehr. Seither erhält die Bundeswehr jedes Jahr mehr Geld für Investitionen in Ausrüstung und Personal. Diese Trendwende wurde gegen den massiven Widerstand des damaligen Koalitionspartners SPD durchgesetzt und von Annegret Kramp-Karrenbauer bis Ende 2021 fortgeführt.

Wer auch immer das Amt nach dem Rücktritt der SPD-Politikerin Lambrecht übernimmt, muss nicht nur diese Politik engagiert fortführen, sondern auch die Versprechen und Anforderungen der vom Kanzler verkündeten Zeitenwende erfüllen. Die 100 Milliarden Euro Sondervermögen müssen endlich für konkrete Bestellungen für dringend notwendige Munition und große Rüstungsprojekte eingesetzt werden. Nach fast einem Jahr wurden lediglich F-35 Kampfflugzeuge bestellt. Bestellungen für Kampfpanzer oder anderes schweres Gerät gibt es noch nicht. Das Beschaffungswesen muss grundlegend reformiert werden. Beschaffung muss leichter, unbürokratischer und schneller werden.

Ansehen der Bundeswehr steigern

Die Bundeswehr, das sind vor allem die Frauen und Männer, die in ihr arbeiten, ob als Soldaten oder Zivilbeschäftigte. Für sie muss man die Attraktivität des Dienstes steigern – durch bessere Gehälter, bessere Aufstiegschancen und bessere Arbeitsbedingungen. Seit 2014 wurde hier einiges auf den Weg gebracht. Darüber hinaus muss das Ansehen in der Gesellschaft gefördert und weiter verbessert werden, wie es Kramp-Karrenbauer gemacht hat. Denn auch für unsere Bundeswehr gilt: Sie steht im Zeitalter rückläufiger Jahrgänge und des Fachkräftemangels mit anderen Arbeitgebern in Konkurrenz.

Internationale Verantwortung ernst nehmen

Seit Jahren gilt die NATO-Vereinbarung, dauerhaft 2 Prozent des BIP für Verteidigungsaufgaben auszugeben. SPD und Grüne haben sich seit 2014 strikt geweigert, diese Vereinbarung als bindend anzusehen. Die CDU erwartet dazu ein klares Bekenntnis von SPD und Grünen, wie es der Kanzler selbst schon im Februar 2022 öffentlich abgegeben hat. Wir erwarten zu Recht, dass diese Vereinbarung auch umgesetzt wird.

Die CDU erwartet von der Scholz-Regierung zudem eine aktive Führung Deutschlands in Europa: Im europäischen Verbund muss sie auch schwere Kampfpanzer liefern. Die Lieferung durch unsere Partner muss die Scholz-Regierung genehmigen, wo dies vorgeschrieben ist. Deutschland muss der Ukraine helfen, mit dem, was sie braucht, um im Krieg mit Russland erfolgreich bestehen zu können. Die Ukraine muss den Krieg gegen Putins Russland gewinnen!