Wir gegen Corona: Versorgung ist sicher
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Gibt es frisches Gemüse zu Ostern? Und auch frische Ostereier? Eine Frage, die sich viele in diesen Tagen stellen. Denn die Versorgungslage ist Thema – vom sinnvollen Zwei-Wochen-Vorrat bis zu völlig unnötigen Hamsterkäufen von Klopapier. Beruhigende Signale gibt es von Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Verkehrsminister Andreas Scheuer. Aber auch Appelle.
Richtig ist: Es werden derzeit gut 20 Prozent mehr Lebensmittel gehandelt als allgemein üblich. Nicht nur durch aktuelle Aufkäufe für den Haushalt, denn die unnötigen Hamsterkäufe sind in der letzten Woche etwas zurückgegangen, sondern vor allem, um die Regale in den Supermärkten oder Drogerien wieder zu füllen. Grundsätzlich kann man feststellen: „Der Versorgungsgrad liegt bei einigen Lebensmitteln über 100 Prozent“, so Klöckner.
Klöckner: „Wir werden nicht verhungern. Da sollten wir die Kirche im Dorf lassen.“
Die gute Nachricht: Das alles funktioniert reibungslos. Handel und Hersteller arbeiten Hand in Hand. So können 20 Prozent zusätzlich ausgeliefert werden. Besser noch: Durch vergleichsweise leere Straßen und Autobahnen kommt der Lieferverkehr vielfach schneller an sein Ziel als üblich.
Doch es gibt auch Probleme: Die Zahl der verfügbaren LKW und LKW-Fahrer ist beschränkt. Ein „Gütertransport-Pakt“ soll hier für Verlässlichkeit sorgen. „Ich werde nicht mehr akzeptieren, dass die Brummifahrer teilweise schlecht behandelt werden“, sagte Minister Scheuer dazu.
Plan gegen Versorgungslücken
Bei der Ernte fehlen derzeit Saisonarbeiter. Diese kommen meist aus Osteuropa für die Erntemonate nach Deutschland. Doch hier machen sich die Einreisebeschränkungen bemerkbar. Mit aufeinander abgestimmten Maßnahmen will die Landwirtschaftsministerin Ernteausfälle und Lieferengpässe verhindern. Dazu zählen unter anderem:
- Arbeitsfristen für Saisonarbeiter sind von 70 Tagen auf 115 Tage verlängert.
- Kurzarbeiter dürfen in der Landwirtschaft etwas dazuverdienen.
- Das Gleiche gilt für Landwirte im Ruhestand und auch für Vorruheständler. Hier werden die Hinzuverdienstgrenzen deutlich erhöht bzw. fallen in der Alterssicherung der Landwirte ganz weg.
- Auf www.das landhilft.de werden Arbeitgeber und Arbeitsuchende zusammengeführt. Diese Plattform ist gut angelaufen.
Klöckner betont ausdrücklich: „Es gibt keinen Grund, Lebensmittel zu horten.“ Diese würden aufgrund der Haltbarkeit früher oder später „doch in die Tonne wandern“. Die Krise biete nun aber auch die Chance, die Frage nach dem Wert der Lebensmittel und der regionalen Erzeugung in Deutschland neu zu stellen. Regionale Ware werde bisher oft nicht gekauft, weil sie um Centbeträge teurer sei als Importware.