Einfach mal machen. So heißt die Podcast-Reihe von Carsten Linnemann auf dem Weg zum neuen CDU-Grundsatzprogramm. Doch einfach sind die Themen nicht, die der CDU-Vize aufruft. Und einfach machen es sich auch seine Gäste in Folge 4 bei ihm nicht: taz-Redakteurin Ulrike Herrmann und ifo-Chef Clemens Fuest. Ihr Thema ist unser Wirtschaftssystem, die Zukunft der Sozialen Marktwirtschaft. Es geht um die Frage, wie man den großen Herausforderungen unserer Zeit begegnet, allen voran dem Klimawandel. Ob man dafür Wachstum begrenzen muss (Herrmann) oder weiter auf innovatives Wachstum setzen kann (Fuest). „Zwei streitbare, hochintelligente Persönlichkeiten“, nennt Linnemann seine Gäste. Und das zeigen sie im Podcast mit einer lebhaften und kontroversen Diskussion.

Ist die Soziale Marktwirtschaft sozial?

Im Podcast geht es direkt um einen Markenkern der CDU: die Soziale Marktwirtschaft. „Die Soziale Marktwirtschaft ist eine politische Erfindung der CDU“, sagt Ulrike Herrmann. „Wenn Leute das hören, denken sie, dass sie besonders sozial ist. Doch das stimmt nicht.“ Ihrer Meinung nach ist die Wortschöpfung „nur ein wirkungsvoller Werbeslogan für Adenauer.“

Clemens Fuest widerspricht energisch: „Die Botschaft war auch politisch attraktiv.“ Und ist es bis heute. Denn: „Wir machen weder Manchester-Kapitalismus noch Sozialismus.“ Es gibt wirtschaftlichen Wettbewerb und sozialen Ausgleich. Auf dieser Basis entstand und entsteht positive Veränderung, die unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft voranbringt.

„Weniger ist nicht mehr. Nur durch Wachstum und Wettbewerb entstehen Innovationen und gelingt Klimaschutz.“ Carsten Linnemann

Kann die Soziale Marktwirtschaft Zukunft?

„Ja!“ sagen beide – und meinen doch Verschiedenes. „Es gibt aber nur eine Erde; wir können nur einen Planeten verbrauchen. Die Grenzen des Wachstums sind in Sicht“, bekräftigt Herrmann. Sie sagt, „wir brauchen ein grünes Schrumpfen“, man müsse zu einer „Überlebenswirtschaft zurückkehren“, einer nur in einem fest geplanten Rahmen freien Wirtschaft.

Fuest sieht das anders: „Ressourcenbegrenzung bedeutet nicht, dass das Wachstum begrenzt ist.“ Seine Darlegung: „Große Maschinen, die stinken und Lärm machen, sind nur ein geringer Teil des Problems.“ Er sagt aber auch: „Wir müssen damit leben, dass der Klimawandel kommt.“ Denn, so seine Feststellung: „Menschen in anderen Ländern interessiert der Klimawandel nicht.“

Kontroverse Debatte

Herrmann und Fuest debattieren streitfreudig. CDU-Vize Linnemann fordert sie immer wieder auf, Position zu beziehen. Kann die Soziale Marktwirtschaft das Problem Klimawandel lösen? Oder ist die Soziale Marktwirtschaft Teil des Problems? Reicht es, in Deutschland beim Kampf gegen den Klimawandel voranzugehen? Werden andere folgen?

So werden Unterschiede der Ansichten und Argumentationen deutlich. Doch die Diskussion bleibt immer sachlich, die Stimmung ist gut. Reinhören lohnt sich!

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