Starke Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammengefasst:
- Netzwerke sind das A und O.
- Weibliche Führungskräfte für mehr Kompetenzvielfalt!
- Gemische Teams funktionieren am besten.
So viele bunte Farbtupfer sind selten auf einmal im Konrad-Adenauer-Haus zu sehen. Über 200 Kommunalpolitikerinnen sind am 18. Oktober ins Konrad-Adenauer-Haus geströmt. Gebannte Frauen-Power also! Der Anlass: Die Gründung des Netzwerks „WOMEN@CDU #KOMMUNAL“. Zur Feier des Tages wird die Gründungsurkunde des Netzwerks unterzeichnet. Doch damit nicht genug: In Panels wird eine Bandbreite von Themen beleuchtet. Klar ist: Die CDU braucht mehr Frauen in Ämtern und Mandaten. Diese Auffassung teilt auch Friedrich Merz: „Wir müssen bei der nächsten Wahl einen höheren Anteil von Frauen erreichen.“ Doch nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft ist die Repräsentanz von Frauen noch mau. Gerade in Führungspositionen und in den Fachbereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik – kurz den MINT-Fächern – ist noch Raum nach oben.
Die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann ist eine starke Stimme in der Politik und Wirtschaft. Sie ist seit 2021 Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) und wurde im vergangenen September in ihrem Amt bestätigt. Bei der Auftaktveranstaltung Women@CDU #KOMMUNALES führt sie durch das Panel „Warum Manpower weiblich ist – Starke Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft“. Neben ihr sitzen, wie der Titel verspricht, drei Beispiele für erfolgreiche Frauen in der Wirtschaft. Larissa Zeichhardt leitet den Elektromontagebetrieb „LAT Gruppe“, Vera Butterweck-Kruse ist Führungskraft in der Forstwirtschaft und Inga Raunheimer führt ein Familienunternehmen im Personaldienstbereich. Alle drei sind auch auf ehrenamtlicher Ebene aktiv und sprachen mit Gitta Connemann über ihre Erfahrungen als weibliche Führungskräfte.
Netzwerke sind das A und O
Larissa Zeichhardt führt mir ihrer Schwester den Elektromontagebetrieb „LAT Gruppe“. Das Unternehmen hat 130 Mitarbeiter und wurde mit dem „Next Generation Award“ ausgezeichnet. Gibt es viele Frauen in der Mobilitätsbranche? Fehlanzeige. „In der Verkehrswirtschaft sind sieben Prozent der Frauen in den technischen Berufen“, erzählt die Ingenieurin für Kommunikationstechnik. Umso wichtiger ist die Vernetzung der Frauen untereinander. Bei einem der ersten Kongresse, die sie besucht hat, waren außer ihr kaum Frauen vor Ort. Daraufhin lud sie die wenigen Frauen zu einem Mittagessen ein – daraus entstand das Netzwerk „Women in Mobility“, ein Netzwerk für Frauen der Mobilitätsbranche. Die CEO Zeichhardt betont, wie wichtig Netzwerke wie „Women in Mobility“ für sie sind: „Die Netzwerke haben mir dabei geholfen, meinen Weg zu gehen und im Zweifel den Weg zu finden, den ich verloren hatte.“ Heute gibt sie ehrenamtlich auch selbst ihre Erfahrungen weiter, ist aber auch interessiert an den Eindrücken der jüngeren Generation.
Potenzial sieht die Personalberaterin Inga Raunheimer vor allem bei Netzwerken, die sich auch für die Förderung von sozial benachteiligten Frauen einsetzen. Alleinerziehende Mütter haben etwa oft Schwierigkeiten, Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden und die Organisation zu bewältigen. Hier hilft ein Netzwerk. Weibliche Führungskräfte haben für diese Probleme häufig eine höhere Aufmerksamkeit als ihre männlichen Kollegen.
Führungskraft Inga Raunheimer und Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, Foto: CDU Deutschlands/ Tobias Koch
Gemischte Teams sind der Weg zum Erfolg
Vera Butterweck-Kruse erklärt das Familienunternehmen, welchem sie vorsteht, wie folgt: „Wir durchforsten Wälder und sorgen für den Rohstoff Holz für Industriebetriebe. Kein leichter Markt. Es ist denkbar, dass das Modell in der Zukunft nicht mehr funktioniert.“ Sie und ihr Bruder haben sich daher eine Strategie überlegt, wie Holz ressourcenschonender eingesetzt werden kann. Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut sind sie mit dem Familienunternehmen an einem Projekt beteiligt, um Holzschaum auf den Markt zu bringen. Das Projekt wird zukünftig vom Umweltinnovationsprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Schwester und Bruder haben ein Erfolgsrezept erarbeitet.
Larissa Zeichhardt hat ähnliche Erfahrungen in der Mobilitätsbranche gesammelt: „Ärmel hochkrempeln und mitarbeiten ist in der Regel das beste Rezept und überhaupt nicht Geschlechter abhängig.“ Sie hebt hervor: „Ich habe gelernt, dass wir die schnellsten Innovationszyklen haben, wenn gemischte Teams zusammenarbeiten“. Vera Butterweck-Kruse kommt aus der Forstwirtschaft, Foto: CDU Deutschlands, Tobias Koch
Weibliche Führungskräfte steigern Kompetenzvielfalt des Unternehmens
Neben dem Familienunternehmen der Forstwirtschaft ist Vera Butterweck-Kruse auch noch anderweitig in einer Führungsposition. Sie ist seit 2017 die erste weibliche Vorsitzende des Forstunternehmerverbandes (DFUV). Sie sagt: „Die Männer wollten auch gerne weiblicher werden, aber es war keine da.“ Nicht immer sei es so leicht, wie für die Forstwirtin. Die Ingenieurin Larissa Zeichhardt sieht als Hindernis für weitere Ämter die häufig unschätzbaren Zeitpläne. Für jede Mutter spielt die zeitliche Organisation eine übergeordnete Rolle. Abendtermine seien schwer mit dem Familienleben zu vereinen.
Gitta Connemann rät den Kommunalpolitikerinnen im Publikum: „Wir müssen es uns auch manchmal einfach mal unbequem machen“, denn: „Der Blick einer Frau auf einen Bebauungsplan ist ein anderer als von Männern. Das Gleiche gilt für die Wirtschaftspolitik.“ Etwas bewegen – das können Männer und Frau in Parteien, aber auch in Unternehmerverbänden. So wie Inga Raunheimer. Sie leitet nicht nur die Personalberatung PPS, die Betriebswirtin ist auch Vorsitzende des Regionalkreises der Familienunternehmer in Berlin. Sie hebt hervor: „Ich stehe als weibliche Führungskraft für Sozialkompetenz anstatt für das Alphatier.“
Das Panel „Warum Manpower weiblich ist – Starke Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft“, Foto: CDU Deutschlands/ Tobias Koch
In Berlin haben die Kommunalpolitikerinnen nun ausreichend Ansporn sammeln können, um einen Unterschied zu machen – in ihren Kommunen, vor Ort, als Gesicht der CDU. Gitta Connemann gibt folgendes mit auf den Weg: „Mein persönlicher Weg hat in einem Gemeinderat begonnen und ich bin nach wie vor Mitglied des Kreistages und ich kann nur sagen, der Satz von Konrad Adenauer stimmt nach wie vor: Kommunalpolitik ist die beste Vorschule für jede Art von Politik.“
Na dann, mal los!
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