Mario Czaja aus Berlin erhält auf dem CDU-Parteitag bei der Wahl des Generalsekretärs 92,89% der Stimmen. In seiner Rede hatte er sich den Delegierten zuvor vorgestellt.

„Mein Name ist Mario Czaja und heute vor Ihnen stehen zu dürfen, erfüllt mich Ehre und Demut“, sagt der 46-jährige Familienvater aus Berlin zu Beginn seiner Vorstellung als CDU-Generalsekretär.

Gesundheits- und sozialpolitische Themen seien stets auf seiner Agenda gestanden. Fünf Jahre habe er den Posten des Gesundheitssenators des Landes Berlin innegehabt. Mit Leidenschaft sei er, gerade als Vater einer jungen Tochter, ehrenamtlich aktiv und habe deshalb das Amt des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin inne.

Linke Hochburg erkämpft

Czaja stammt aus dem Stadtteil Marzahn-Hellersdorf – „30 Jahre fest in der Hand der Linken, drei Mal direkt gewonnen von Gysi, fünf Mal von Pau“, wie er anmerkt. „Diesen Bezirk direkt zu holen war mein Ziel und es ist uns gelungen. Ich erhielt das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler für das Direktmandat in den Deutschen Bundestag.“ Dennoch sei das Wahljahr 2021 ein schwieriges gewesen. Am Ende habe es trotz aller Arbeit und Bemühungen von so vielen Helfern und Aktiven nicht gereicht, um erneut die Bundesregierung anzuführen.

Soziale Themen ansprechen

Czaja führt dies zu Teilen auch darauf zurück, dass die CDU bei Themen wie Rente, Sozialversicherung, Kinderarmut, der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ein unscharfes Profil gehabt habe – „all diese Themen hat die CDU nicht an die Bürger bringen können“, attestiert er. Schuldzuweisungen seien dennoch nicht richtig. „Dafür wird es kein Vertrauen geben und auch keine Wahlen gewonnen.“

Taktgeber und Kompetenz-Reichtum

Die CDU müsse wieder zum Taktgeber werden. Aber, er wolle nichts beschönigen: „Das kann einen Moment dauern. Wir sind jedoch wir – die größte Volkspartei, die größte Oppositionspartei, und rechts und links von uns nur Ränder.“ „Die Basis wird intensiv eingebunden“, sagt Czaja und es klingt wie ein Versprechen. Sie sei Zugkraft für die CDU und für das gesamte Land.

Das Ziel seiner Arbeit als Generalsekretär soll eine CDU sein, die mitmischt. Der „Reichtum an Kompetenz“ in den eigenen Reihen solle mit mehr digitalen Instrumenten deutlich sichtbarer werden. Talente sollten identifiziert und gefördert werden – auch und vor allem auf kommunaler Ebene. Deshalb freue er sich, dass seine Stellvertreterin, Christina Stumpp, aus dem Adenauer-Haus heraus ein Kommunalbüro leiten werde.

Partei mit Zugkraft gestalten

Czaja sieht seine dringendste Aufgabe darin, „Mittler und Förderer zu sein zwischen den klugen Köpfen im Adenauer-Haus und den Ebenen der Partei“. Dabei macht er klar: „Wir werden nicht warten. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir wollen mit den Ministerpräsidenten, die erfolgreiche Arbeit leisten, nahtlos weitermachen.“

„Und“, das sei ihm wichtig „die CDU fängt nicht bei null an“. Dass die CDU ein neues Grundsatzprogramm angehen werde, begrüße er deshalb sehr. Die während der „Zuhör“-Tour gewonnenen Impulse sollen darin einfließen. Mit viel Fachkompetenz und jugendlichem Esprit will er eine „Partei mit Zugkraft“ gestalten helfen.