Monatelang keine Schule oder Kita, kein Sport in Vereinen, gemeinsames Musizieren oder Treffen in größeren Gruppen verboten – Corona hat Kindern und Jugendlichen viel abverlangt, Normalität scheint noch immer weit entfernt. Um die Folgen der Pandemie abzumildern, nimmt der Bund nun zwei Milliarden Euro in die Hand. Heute hat Bundesbildungsministern Anja Karliczek das „Corona-Aufholprogramm“ vorgestellt. Sie betonte: „Das ist ein Zukunftspaket für Kinder und Jugendliche. Wir sind fest entschlossen, uns für Kinder und Eltern zu engagieren.“

Nachhilfe und soziale Programme fördern

Mit dem Programm sollen „gute Rahmenbedingungen“ in einer schwierigen Zeit gesetzt werden: Eine Milliarde Euro fließt in Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler. Damit sollen die Bundesländer bestehende Programme wie Sommercamps und Nachhilfekurse während des Schuljahrs ausbauen. Die Kurse können von Stiftungen, Vereinen, Initiativen, Volkshochschulen, pensionierten Lehrkräfte, Lehramtsstudierenden und kommerziellen Nachhilfeanbietern übernommen werden. Eine weitere Milliarde Euro ist für die Aufstockung sozialer Programme für Kinder und Jugendliche geplant, um soziale und psychische Folgen der Krise aufzufangen. Die Mittel sollen für Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten einsetzbar sein. Mehr Geld soll zudem für Sprachförderung an Kitas in sozialen Brennpunkten zur Verfügung stehen.

Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich

Darüber hinaus hat das Bundeskabinett künftig einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung beschlossen. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Grundschulkinder von der ersten bis zur vierten Klasse eine Betreuung von acht Stunden pro Tag bekommen sollen. Dabei ist der Schulunterricht allerdings mit eingerechnet. Für diesen Anspruch stellt der Bund mehrere Milliarden Euro zur Verfügung – allein bis zu 3,5 Milliarden Euro an Investitionen und zusätzlich Mittel für die Umsetzung.